Industriekultur auf Weltniveau ist nicht unbedingt etwas, das man spontan mit unserem Kreis verbindet. Weit gefehlt, denn eine einzige Fabrik in Oberbruch hat einen ganzen Industriezweig geprägt – und zugleich unsere Region. Das erzählt seit zwei Jahren auf sehr anschauliche und unterhaltsame Weise das „Dokumentationszentrum Glanzstoff“ am Originalschauplatz, im Industriepark Oberbruch.

Brekers „Der Glaswalzenträger“ ist das Schmuckstück der Ausstellung.

Spannend zu erfahren, wie vor über 120 Jahren in Oberbruch die Textilindustrie revolutioniert wurde. Abgelegen von den Großstädten und unbeobachtet von der Konkurrenz, forschten hier ab 1891 Max Fremery aus Köln und der Österreich Johann Urban an einem Verfahren, um Kupferseide herzustellen. Zuerst, um Glühfäden in Glühlampen zu verbessern, wenig später, um sie als Kunstseide zu verwenden und hochwertige Textilien in Oberbruch zu produzieren. So wurde ein Bauerndorf zum Hauptwerk der Glanzstoff-Fabriken, eines internationalen Unternehmens mit 29.000 Beschäftigten. Untrennbar ist die Geschichte von Glanzstoff verbunden mit der Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Kreises Heinsberg.

Das erfuhren die Teilnehmer der zweiten Veranstaltung von CDU Exklusiv mit Hilfe zweier filmischer Zeitreisen und einer Ausstellung, die in dieser Form einzigartig ist. Denn das Dokumentationszentrum Glanzstoff widmet sich der wechselvollen Geschichte der regionalen Industrialisierung, damaliger Produkte und Arbeitsprozesse, vor allem allerdings den Erlebnissen der Generationen, die hier arbeiteten und eine bäuerliche Landschaft in einen Industriestandort verwandelten.

Dass dieses museale Erlebnis seit zwei Jahren möglich ist, verdankt sich dem Förderverein Industriepark Oberbruch e.V. Was hier im Ehrenamt geleistet wurde, ist bewundernswert. Alleine die Restaurierung der monumentalen Skulptur „Der Glaswalzenträger“ des weltbekannten Bildhauers Arno Breker war ein monatelanger Kraftakt, berichtet Jakob Wöllenweber, Vorsitzender des Fördervereins. Es war ein Glücksfall, dass er persönlich den CDU-Kreisvorsitzender Bernd Krückel und die Teilnehmer durch die Ausstellung führte.

Jakob Wöllenweber ist der Initiator, Antreiber und Umsetzer in der ersten Reihe dieses denkwürdigen Projekts.

„Jakob Wöllenweber ist der Initiator, Antreiber und Umsetzer in der ersten Reihe dieses denkwürdigen Projekts,“ so Bernd Krückel bei der Begrüßung der Teilnehmer. Auch diesmal waren die begrenzten Plätze alle belegt. Es lohnt sich also, sich bei künftigen CDU Exklusiv-Veranstaltungen schnell anzumelden, wenn sie in der UNION HS angekündigt werden. Denn das Interesse der CDU-Mitglieder, exklusiv mehr über Glanzstücke und Besonderheiten unseres Kreises zu erfahren, ist groß. Die Idee der neuen Veranstaltungsreihe hat ins Schwarze getroffen.